Auswerferhülse
zylindrisch
gehärtet, nitriert
ist die Bezeichnung für ein Normteil mit einer Verwendung in Spritzguss und Druckgusswerkzeugen. Diese Bauteile umschließen und führen einen Auswerfer in einem Spritz [Druckguss] - werkzeug. Auswerferhülsen
bestehen aus einem zylindrischen Teil dem sogenannten Schaft und dem Kopf der Auswerferhülse. Der Schaftbereich wird üblicherweise im Toleranzbereich g6 gefertigt. Der Auswerferkopf wird üblicherweise warm angestaucht. Schaft und Kopf weisen daher immer unterschiedliche Endhärten auf.Auswerferhülsen in zylindrischer Bauform: Eigenschaften und Anwendungen von gehärtetem und nitriertem Werkstoff
Eine Auswerferhülse ist ein wichtiger Bestandteil in Spritzguss- und Druckgusswerkzeugen. Sie sind Teil des Auswerfermechanismus, welcher dafür verantwortlich ist, die gefertigten Teile nach dem Gussprozess aus der Form zu entfernen. Auswerferhülsen in zylindrischer Bauform zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit und ihre verschiedenen Materialoptionen aus, die je nach Anforderung an das Endprodukt und den Fertigungsprozess gewählt werden können. Insbesondere Auswerferhülsen in gehärteter (Werkzeugstahl) sowie nitrierter Ausführung (Warmarbeitsstahl) haben sich als besonders robuste Varianten etabliert, die in anspruchsvollen Produktionsumgebungen zum Einsatz kommen.
Zylindrische Auswerferhülsen: Form und Funktion
Zylindrische Auswerferhülsen haben einen konstanten äußeren Durchmesser am Schaft. Dieser wird üblicherweise im Toleranzbereich g6 gefertigt. Die Härteangaben bei zylindrischen Auswerferhülsen beziehen sind stets auf den Schaftdurchmesser. Der Kopf der Auswerferhülse wird üblicherweise warm angestaucht. Er weist daher eine andere Härte als der Schaft der Auswerferhülse auf. Zylindrische Auswerferhülsen können in verschiedenen Ausführungen und Materialvarianten geliefert werden. Zwei besonders gebräuchliche Varianten sind Auswerferhülsen in gehärteter Werkzeugstahl- sowie in nitrierter Warmarbeitsstahl-Ausführung.
Auswerferhülsen aus gehärtetem Werkzeugstahl
Gehärtete Werkzeugstähle, wie sie für die Herstellung von Auswerferhülsen verwendet werden, zeichnen sich durch eine hohe Härte und eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit aus. Diese Materialeigenschaften sind entscheidend, da die Hülsen häufig mit sehr hohen Drücken und mechanischen Kräften in Kontakt kommen, insbesondere bei der Bearbeitung von Werkstoffen wie Aluminium, Zink oder Kunststoff. Die hohe Härte des Werkzeugstahls sorgt dafür, dass die Auswerferhülsen auch bei wiederholtem Einsatz über eine lange Lebensdauer verfügen und nicht schnell verschleißen. Die Herstellung von Auswerferhülsen aus gehärtetem Werkzeugstahl erfolgt in mehreren Bearbeitungsschritten. Zunächst wird der Rohling auf seine Grundform gebracht, anschließend wird er durch Wärmebehandlung gehärtet, um die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu erreichen. Dieser Prozess verleiht dem Stahl eine hohe Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen und Abrieb. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig, da die Hülsen bei der Arbeit in Spritzguss- und Druckgussmaschinen ständig in Kontakt mit der Oberfläche des zu formenden Materials kommen. Die gehärteten Auswerferhülsen aus Werkzeugstahl bieten also eine ideale Lösung für Anwendungen, bei denen hohe mechanische Anforderungen an das Auswerfersystem gestellt werden. Sie zeichnen sich durch ihre Stabilität und lange Lebensdauer aus, wodurch Produktionskosten gesenkt und Ausfallzeiten minimiert werden.
Auswerferhülsen aus nitriertem Warmarbeitsstahl
Neben der gehärteten Werkzeugstahl-Variante gibt es auch Auswerferhülsen aus nitriertem Warmarbeitsstahl. Nitrieren ist ein Oberflächenbehandlungsverfahren, bei dem Stickstoff in die Oberfläche des Stahls diffundiert und dort eine harte, widerstandsfähige Schicht bildet. Diese Schicht schützt das darunterliegende Material vor Abnutzung, Korrosion und anderen schädlichen Einflüssen. Die nitrierten Auswerferhülsen zeichnen sich durch besonders hohe Verschleißfestigkeit aus, was sie ideal für Anwendungen macht, bei denen es zu starker Abriebwirkung kommt. Darüber hinaus bieten sie eine hervorragende Beständigkeit gegenüber thermischen Belastungen und behalten ihre mechanischen Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen. Diese Eigenschaft ist vor allem in Umgebungen wichtig, in denen beim Gussprozess hohe Temperaturen herrschen, wie es etwa beim Druckguss von Aluminium oder anderen Metallen der Fall ist. Nitrierte Warmarbeitsstähle bieten zudem den Vorteil einer sehr feinen Mikrostruktur, die sich positiv auf die Oberflächenqualität der gefertigten Teile auswirkt. Da die nitrierte Schicht sehr hart ist, bleibt sie während des Betriebs stabil und schützt die Auswerferhülsen vor schnellen Abnutzungserscheinungen.
Stufenlose Auswerferhülsen in gehärteter Ausführung
Eine weitere Option sind - optional erhältliche - stufenlose Auswerferhülsen in gehärteter Ausführung. Bei stufenlosen Auswerferhülsen erfolgt der Übergang zwischen der Freibohrung und der Führungsbohrung der Auswerferhülse stufenlos – die inner Bohrung wird kegelförmig über eine größere Länge erzeugt. Dies hat den Vorteil, dass der Auswerfer nicht an eine innere Kante stoßen kann – was wiederum zum Verschleiß der Auswerferstifts oder zur Beschädigung der Auswerferhülse führen würde.
Fazit
Auswerferhülsen in zylindrischer Bauform aus gehärtetem Werkzeugstahl und nitriertem Warmarbeitsstahl bieten vielseitige Lösungen für die Anforderungen der modernen Gießtechnik. Die Wahl des richtigen Materials hängt von den spezifischen Anforderungen an den Fertigungsprozess und die zu produzierenden Teile ab. Während gehärtete Werkzeugstähle aufgrund ihrer hohen Abriebfestigkeit und Stabilität vor allem für anspruchsvolle mechanische Anwendungen geeignet sind, bieten nitrierte Warmarbeitsstähle eine hervorragende Beständigkeit gegenüber thermischen und mechanischen Belastungen. In jedem Fall tragen diese hochwertigen Auswerferhülsen dazu bei, die Effizienz und Langlebigkeit von Spritzguss- und Druckgusswerkzeugen zu verbessern und die Produktionskosten langfristig zu senken.
Form | Typ | Produkt |
---|---|---|
Zyl | gehärtet | ◎ WS |
Zyl - SL | gehärtet | ◎ WS |
Zyl | nitriert | ◎ WAS |
Auswerferhülsen gehören zu den stark beanspruchten Bauteilen eines Spritz bzw. Druckgusswerkzeuges. Wie bei allen bewegten Teilen entscheidet die Schmierung über die Lebensdauer der bewegten Teile. Dies erfordert eine regelmäßige Schmierung, Wartung und Reinigung.
Eine gezielte Schmierung von Auswerfern dabei aber oftmals durch den beschränkten Zugang zu den Auswerfern erschwert.Mangelnde Schmierung kann allerdings zum Fressen und Ausfall der Auswerferhülsen führen, ggf. auch zu kostenintensiven Beschädigungen an den Werkzeugen selbst. Um bewegte Auswerferhülsen im Trockenlauf einsetzen zu können wie dies bei Reinraumanwendungen notwendig ist werden DLC beschichtete Auswerferhülsen angeboten.
Diese DLC - beschichteten Auswerferhülsen weisen neben einer verbesserten Trockenlaufeigenschaft eine gleichzeitig verbesserte Korrosionsbeständigkeit auf. Durch die verbesserte Trockenlaufeigenschaft können Wartungsintervalle vergrößert werden.
Für stehende Hülsen ist allerdings eine DLC Beschichtung nur begrenzt wirksam. Durch die Bauart bedingt wird der innere Führungsdurchmesser der Auswerferhülse in den meisten Fällen ähnlich wie bei nitrierten Hülsen nicht mit einer Schicht überzogen.
In solchen Anwendungsfällen erweist es sich als nützlich, DLC beschichtete Auswerfer zur Standzeiterhöhung zu verwenden.